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Petras Bücherschätze

Weltgericht mit Pausen: Aus den Tagebüchern. Auswahl und Nachwort von Alfred Brendel

Weltgericht mit Pausen: Aus den Tagebüchern. Auswahl und Nachwort von Alfred Brendel

Normaler Preis €4,90 EUR
Normaler Preis €4,90 EUR Verkaufspreis €4,90 EUR
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Inkl. Steuern.

Autor: Brendel, Alfred

Farbe: Yellow

Ausgabe: 1

Seitenzahl: 176

Veröffentlichungsdatum: 30-07-2008

Einzelheiten: Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. einleitung unter den schönen, wichtigen, kuriosen und überflüssigen Büchern, die meine Bibliothek beherbergt, sind Hebbels tagebücher etwas einzigartiges: sie sind dies alles auf einmal. es entfaltet sich darin das Panorama einer genialen Persönlichkeit, die vom großartigen bis ins Fragwürdige reicht, ein gesamtbild, das in solcher Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit seinesgleichen sucht. Von tagebüchern des üblichen Zuschnitts ist hier kaum mehr zu reden: Peter von matt hält Hebbels Version dieser gattung geradezu für eine eigene Kunstform, und zwar jene, in der er seiner Zeit am weitesten vorauseilte. Dass sie auch Überflüssiges, Überholtes, allzu Zeitgebundenes mit einschließt, schmälert nicht die erstaunliche Originalität eines unternehmens, das den rahmen eines Dokuments nach allen richtungen sprengt. als mir vor Jahrzehnten Hebbels tagebücher in einem Wiener antiquariat in die Hände fielen, hatte ich von ihm die Vorstellung eines etwas verkrampften grüblers, eines Bühnendichters, dem die Welt als unrettbar tragisch galt, eines eher zerebralen lyrikers und ästhetischen Dogmatikers - eine Vorstellung, die mir, dem shakespeare-und nestroy-Verehrer, den umgang mit Hebbel nicht gerade aufdrängte. mit seinen tagebüchern entdeckte ich einen ganz neuen autor, der mein Herz und Hirn im nu elektrisierte. ich hatte bereits lichtenberg mit entzücken gelesen und das theater Becketts und ionescos als etwas ersehntes und erwartetes begrüßt. Zumal in den kürzeren, fragmentarischen eintragungen erschien mir Hebbel nun wie ein Brückenschlag vom göttingen des 18. Jahrhunderts in meine eigene absurde gegenwart. ich erlebte das »gefühl, als ob Dinge emportauchten, die im chaos steckengeblieben sind« [tagebücher 5906]. Was hier zum Vorschein kommt, sind momente schärfster Klarheit, aber auch solche, die sich traumhaft ihren Weg aus dem unbewussten gebahnt haben. Wenn lina, die Haushälterin meines lehrers edwin Fischer, nach dem Besuch eines meiner Konzerte bei mir im Künstlerzimmer erschien, freute ich mich schon darauf, dass sie sagen würde: »schön haben sie gespielt, Herr Brendel - auch die schönen stellen!« nun hat das, was von Frau gerlieb als »schöne stellen« wahrgenommen wurde, innerhalb der musikalischen architektur eines Beethoven-Konzerts einen anderen stellenwert als die schönen (kuriosen, verrückten, besonderen) stellen im Konglomerat von Hebbels Diarium. sie aus dieser zufälligen anhäufung herauszugreifen, schien mir legitim und wünschenswert. Die anordnung in aphoristisches, Kurioses, träume, Privates und literarisches ergab sich gleichsam von selbst. Die reihenfolge ist jeweils chronologisch. ich bitte den leser nun, sich auf Hebbels »beschneites Feuerwerk« einzulassen. Die Begegnung soll so unmittelbar wie möglich ausfallen. Weitere auskünfte und Hinweise gibt dann das nachwort. Kurzbeschreibung Als der Pianist und Dichter Alfred Brendel in einem Wiener Antiquariat die Tagebücher Friedrich Hebbels findet, elektrisieren sie ihm, wie er sagt, "Herz und Hirn im Nu". In ihrer Pointiertheit brauchen sie den Vergleich mit den Sudelbüchern des großen Lichtenberg nicht zu scheuen. Nun hat Brendel besonders schöne Stellen in Hebbels Notizen angestrichen und so aus der chronologischen Abfolge herausgegriffen. Eine wunderbare Verdichtung von Hebbels Formulierungskunst. Pressestimmen "Das stärkste Argument für eine Sicht der Tagebücher als eines, ja des Hauptwerks Hebbels ist die Auswahl selbst. Über 2000 Seiten hat Brendel, "die schönen (kuriosen, verrückten, besonderen) Stellen" herausgreifend, verdichtet zu 170 - verdichtet insofern, als das Gefühl eines Gewinns entsteht, nicht eines Verlusts." Andreas Dorschel, Süddeutsche Zeitung, 05.09.08 "Hebbels Tagebücher versprechen einen Schmerz in seiner tragischsten Form: dem Lachen." Dorothea Dieckmann, Neue Zürcher Zeitung, 28.01.09 Über den Autor und weitere Mitwirkende Friedri

EAN: 9783446230750

Languages: Deutsch

Binding: Gebundene Ausgabe

Artikel Hinweis: Sehr gut erhaltenes Buch

Artikel Zustand: Gebraucht - Sehr gut

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