Petras Bücherschätze
Tante Elsie und mein letzter Sommer
Tante Elsie und mein letzter Sommer
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Autor: Westö, Kjell
Farbe: Yellow
Seitenzahl: 320
Veröffentlichungsdatum: 03-01-2006
Einzelheiten: Klappentext "Er besitzt das Auge eines Malers, Neugierde, Enthusiasmus und Tempo: In dieser Sammlung von Kurzgeschichten erweist sich Kjell Westö formvollendet, als wahrer Meister und brillanter Porträtist der Stadt Helsinki." Svenska Dagbladet "Westö hat ein Auge für absurde Situationen und ein Ohr für falsche Töne." Dagens Nyheter "Er ist ein teuflisch guter Geschichtenerzähler ... seine Sprache ist direkt und voller Rhythmus und förmlich hypnotisch." Eskilstuna Kuriren Kurzbeschreibung Geschichten aus dem Hohen Norden beglückend komisch und mit einem verführerischen Sog. Tante Elsie, die einen Schuss Erotik in die ländliche Kinderwelt trägt. Der Schiedsrichter, der aus persönlichen Gründen den fälligen Elfmeter am liebsten nicht pfeifen würde. Und der glücklose Rockgitarrist, der sich mit einem erfolgreichen Exkumpel herumschlagen muss. Kjell Westös Helden schlagen sich wacker auf den Feldern des Alltags, auch wenn sie nicht immer als Sieger aus ihren Kämpfen hervorgehen. Über den Autor und weitere Mitwirkende Kjell Westö ist einer der bekanntesten finnlandschwedischen Autoren, geboren 1961 in Helsinki, wo er heute noch lebt. Er ist vielfach preisgekrönt, u.a. mit dem Finnischen Literaturpreis für "Wo wir einst gingen", seine Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Paul Berf, geboren 1963 in Frechen bei Köln, lebt nach seinem Skandinavistikstudium als freier Übersetzer in Köln. Er übertrug u. a. Henning Mankell, Kjell Westö, Aris Fioretos und Selma Lagerlöf ins Deutsche. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Im August kam Tante Elsie. Der Lärm der Stadt und die harten Holzpulte der Schule hatten sich bereits fest in meinen Gedanken verankert. Die Sonne versank immer schneller hinter dem Land der großen Kiefern auf der anderen Seite des Wassers. Ich war mir sicher, wenn ich nur das Motorboot nehmen und die dunkle Klippe mit der leer stehenden grünen Hütte umrunden dürfte, würde ich das Zischen hören und sehen können, wenn die Sonne in eine der Buchten hinter dem Kiefernwald fiel; aber Papa meinte, das Boot sei viel zu kippelig. Einige Jahre vergingen, unser Boxer Bruno gewann eine Dritter-Platz-Schleife bei einer großen Hundeausstellung und lief immer seltener weg, mein Bruder Kenneth zog zu Hause aus, an den Wintersamstagen bekamen wir schulfrei, aber gleichzeitig wurde der Sommer kastriert; es war nicht mehr der September, der die Grenze markierte, sondern der sechzehnte oder achtzehnte August. Wir aßen Flusskrebse, Onkel Walle holte sie in Tammerfors, blaugrau und grauslig krabbelten sie in ihren Pappkartons, wurden in den Kochtopf geworfen und wurden rot und tot. Die Raubfische erwachten aus ihrer Juliträgheit, die Zander gingen wieder ins Netz. Inmitten des schweren, dunklen Grüns gab es einen Abgrund, das spürte ich, obwohl ich erst viel später gelernt habe, die Worte dafür zu finden. Im August wartete ich auf Tante Elsie. Sie kam mit einem Duft aus Tabak und Moschus, Großstadt und Lachen. Tante Elsie setzte eine Zäsur, ihre Stimme war laut und gierig, durchdrang die Genügsamkeit und übersättigte Ruhe, die im August über Lönnbacka hing. Ihre Haare kräuselten sich bis zur Taille, so schwarz wie die Kohlenhalden neben den Kraftwerken, die der Stadt Wärme spendeten. Die Stadt! Vielleicht war dies ja das Geheimnis Tante Elsies - dass sie an Helsingfors erinnerte. Sie war hektisch und schnell, ihre Kent rauchte sie mit energischen Zügen, die ihre Wangen zu zwei großen Gruben zusammenzogen, und die Schritte, mit denen sie ging, waren so kurz, dass es aussah, als würde sie laufen. Auf ihrem Nachttisch in der Saunakammer lagen stets vier Bücher, alle mit einem Eselsohr irgendwo in der Mitte. Tante Elsie war nicht wie wir anderen; sie war maßlos, spielte Fußball mit mir und meinem dicken Cousin Robin, wanderte rastlos auf Lönnbacka umher, rauchte Kette, las in einem fort und
EAN: 9783442734337
Languages: Deutsch
Binding: Taschenbuch
Artikel Hinweis: Gut erhaltenes Taschenbuch
Artikel Zustand: Gebraucht - Gut
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