Petras Bücherschätze
Russische Orchidee: Roman
Russische Orchidee: Roman
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Autor: Daschkowa, Polina
Farbe: Tan
Ausgabe: 2.,
Seitenzahl: 435
Veröffentlichungsdatum: 01-01-2003
Einzelheiten: Amazon.de Blech-grün glotzt dem russischen Fernsehstar Artjom Butejko sein eigenes Gesicht aus dem Spiegel entgegen. Noch fünf Minuten sind es bis zur Klatsch-Sendung des Moderators, und die Maskenbildnerin Ljuba hat wirklich alle Mühe, den stumpfen Augen des arroganten Mannes etwas Glanz zu verleihen. "Hör mal Butejko", sagt sie deshalb, "soll ich dir vielleicht etwas Baldrian in die Augen träufeln? Du hast einen so toten Blick." Baldrian hätten sich die feinen Damen Anfang des letzten Jahrhunderts vor ihrem Gang zum Ball oder zum Rendezvous in die Augen geträufelt -- und Essig getrunken: "der romantischen Blässe wegen". Wenig später sieht auch Butejko reichlich blass aus, und sein Blick ist noch etwas toter geworden, als er erschossen aufgefunden wird. Der kleine Geschäftsmann Sanja Anissimow könnte es gewesen sein, denn der hätte ein Motiv gehabt. Allerdings sind die Straßen ganz Moskaus gepflastert mit Motiven, derart unbeliebt ist der schmierige Butejko gewesen. Was haben die Probleme der sympathischen Nachrichtenredakteurin Jelisaweta Beljajewa mit dem Fall zu tun? Und gibt es außer dem Baldrian-Angebot der Maskenbildnerin noch eine, viel konkretere Verbindung zum 20. Jahrhundert, zum sagenumwobenen Diamanten "Pawel", der im Strudel der Oktoberrevolution unter mysteriösen Umständen verschwand? Kein leichter Auftrag für Untersuchungsführer Borodin, der tief hinabführt ins dunkle Herz der russischen Hauptstadt. Seit Die leichten Schritte des Wahnsinns (2002) und Club Kalaschnikow (2003) hat sich die russische Autorin Polina Daschkowa auch die deutschen Krimi-Fans erobert. Russische Orchidee setzt diese gute Tradition trefflich fort. Warum nur können deutsche Schriftsteller nicht derart klug komponierte und spannende Romane schreiben? Naja, wir haben ja jetzt die Daschkowa. --Stefan Kellerer Produktbeschreibungen Russische Orchidee Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. »Natascha«, rief er nach seiner Frau und konnte die eigene Stimme nicht hören, außerdem war sein Mund so trocken, daß ihm die Zunge am Gaumen klebte. Das melodische Klingeln wollte nicht aufhören. Sanja richtete sich halb auf, sah sich um, und erst jetzt begriff er, daß er sich gar nicht zu Hause befand, sondern in irgendeinem fremden Hausflur. Er hatte seinen Schaffellmantel an, der völlig durchnäßt war, und in der Innentasche klingelte ununterbrochen das Handy. »Sanja, wo bist du?« hörte er die Stimme seiner Frau und beruhigte sich ein wenig. »Ich weiß nicht«, erwiderte er, »warte mal, ich will versuchen, ob ich es rauskriegen kann.« Um auf die Beine zu kommen, mußte er sich mit der Hand auf den nassen Fußboden stützen. Die Hand glitt aus und stieß gegen einen kalten metallischen Gegenstand. Der Gegenstand rutschte über den Boden und prallte dumpf gegen die Wand. Sanja fiel wieder auf die Seite. Nicht nur, daß er fast blind war, ihm war auch ganz schwindlig. »Natascha, mir ist schlecht.« »Bist du etwa betrunken? Weißt du, wie spät es ist?« »Ich hab nicht die leiseste Ahnung.« »Halb drei. Nimm ein Taxi, und komm sofort nach Hause!« »Ich kann nicht aufstehen. Ich sehe nichts.« Ganz in der Nähe erklang ein dumpfes Brummen und Poltern. An dem Geräusch erkannte Sanja, daß jemand den Lift in Bewegung gesetzt hatte. Einen Augenblick später ertönte wütendes Hundegebell und gleich darauf klägliches, aufgeregtes Winseln, als habe der Hund sich vor etwas erschrocken. Gleichzeitig hörte man den Aufschrei einer Frau. Die Tür des Lifts schloß sich geräuschvoll. »O mein Gott! Zu Hilfe! Lieber Himmel, so viel Blut!« »Sanja, da schreit jemand«, japste Natascha erschrocken ins Telefon, »erklär mir, was da passiert.« Der Hund winselte und bellte immer weiter. Sein Frauchen sagte gar nichts mehr, man hörte nur, wie sie zusammen mit dem Hund die Treppe hinaufhastete, ohne zu warten, daß sich die automatische Tür des Aufzugs wieder öffnete. Irgendwo in der Nähe klickte ein Türschloß. Eine herrische Männerstimme f
EAN: 9783351029845
Languages: deutsch
Binding: Gebundene Ausgabe
Artikel Hinweis: Sehr gut erhaltenes Buch
Artikel Zustand: Gebraucht - Sehr gut
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