Petras Bücherschätze
Rheinleichen: Kriminalgeschichten vom Rhein
Rheinleichen: Kriminalgeschichten vom Rhein
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Autor: Ina Coelen
Seitenzahl: 180
Veröffentlichungsdatum: 01-09-2000
Einzelheiten: Amazon.de Der Rhein, Inbegriff deutscher Burschenromantik -- das schreit geradezu nach ironischer Brechung durch die Sisters in Crime! 18 von ihnen haben sich jetzt daran gemacht, (vorwiegend) Burschen literarisch im Rhein verschwinden zu lassen. Herausgekommen ist eine höchst amüsante Anthologie, deren Geschichten in puncto Charakter, Länge und Qualität oft differieren, aber diese Vielfalt schlägt zum Guten aus: Starke, unheimliche, fesselnde Geschichten tragen die schwächeren anekdotischen mühelos mit und ergänzen einander schwesterlich. Eindrücklich lakonisch sind besonders die Geschichten von Gabi Neumayer und Ulrike Rudolph, denen es gelingt, mit einfachen Mitteln das banale Grauen des (Frauen-)Alltags heraus zu arbeiten, womit wieder die Brücke zur Realität geschlagen wäre. Aber auch das breite Mittelfeld, wo Psychopathen und Zwillingsschwestern ihren Auftritt haben, löst die anspruchsvolle Aufgabe, auf ein paar Seiten einen Kurzkrimi zu entwickeln, dass einem die Spannung nicht ausgeht. Gönnen Sie sich jeden Abend vor dem Einschlafen eine kleine Mordszene an einem Fiesling, den die Welt nicht braucht! --Stephanie Sellier Autorenkommentar 23 Kurzkrimis vom Rhein 18 Autorinnen haben 23 Kurzkrimis zusammengestellt, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen entlang des Rheins spielen: Ein Mord während das Spektakels "Rhein in Flammen", eine Zugfahrt am Rhein, die einem Serienmörder zum Verhängnis wird, eine Schwiegermutter, deren Überreste im Rhein bestattet werden, eine naive Nichtschwimmerin, die ihrer neuesten Eroberung zum Opfer fällt und ein Butler der in einer Badewanne ertrunken ist, aber aus dem Rhein gefischt wird....die Schicksale der Täter und Opfer sind so unterschiedlich, wie die Landschaften am Rhein. Über den Autor und weitere Mitwirkende Hg.: Ina Coelen, Ingrid Schmitz Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Fieberhafte Suche von Gesine Schulz Das Telefon klingelte schon wieder, verdammt. Karo kroch wie blind unter dem Federbett hervor. Hano, röchelte sie in den Hörer. Hallo? Wer ist das? Karo? Bist du das? Karo nickte. Sie zupfte ein Papiertuch aus der Schachtel und schnaubte. Gründlich. Karo! Wirklich. Ein Elefant ist nichts dagegen. Bist du etwa erkältet? Karo nickte und ließ sich in die Kopfkissen sinken. Genug davon. Karo, du mußt mir helfen. Lass alles stehen und liegen und komm nach Köln. Es ist schon wieder passiert. Ganz unglaublich. Ich versuche schon den ganzen Morgen, dich zu erreichen. Na ja, die letzte Stunde. Wo warst du denn? Ich denke, eine Detektivin muss immer erreichbar sein. Hast du etwas zum Schreiben? Ich gebe dir die Adresse. Die Wohnung meines Anwalts. Ich glaube, er glaubt mir nicht. Also, wann kannst du hier sein? ... Karo? Karo öffnete ihren Mund und hustete in den Hörer. Ihre Seiten schmerzten. Rippenfellentzündung vielleicht. Sie tupfte ihre tränenden Augen ab. Rosie, flüsterte sie. Rosie, ruf mich in einer halben Stunde wieder an. Ich muss zum Hustensaft. Aber, Karo! Ich habe doch - Karo hängte auf. Ihr Nachthemd war durchgeschwitzt. Sie fröstelte auf dem Weg ins Bad. Sie schwankte und schlurfte und kam sich vor wie die älteste Frau der Welt. Und die hässlichste. Aus dem Spiegel blickte ihr ein glubschäugiges rotnasiges Geschöpf mit aufgesprungenen Lippen entgegen. Ihre feuchten Haare klebten wie Flaum auf dem Schädel. Karo nahm einen kräftigen Schluck aus der Hustensaftflasche. Sie duschte lange und heiß. Schon besser. Sie gurgelte mit Salbeiwasser, badete ihre Augen in Kamillenlösung, tupfte Salbe auf ihre entzündeten Nasenflügel und spachtelte eine Schicht Vaseline auf ihre Lippen. Als Rosie wieder anrief, war Karo bereit. Schwach und schniefelnd, aber warm und sauber lag sie unter all ihren Wolldecken auf dem Sofa. Ganz hinten im Kleiderschrank hatte sie das orange Flannellnachthemd gefunden, das ihr sonst immer zu warm war. Ein Weihnachtsgeschenk von Frau Rogalla, für die sie freitags putzte
EAN: 9783897051829
Languages: deutsch
Binding: Taschenbuch
Artikel Hinweis: Sehr gut erhaltenes Taschenbuch
Artikel Zustand: Gebraucht - Sehr gut
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