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Petras Bücherschätze

Im Zweifel für die Eifel: Ein Grenzland-Krimi aus Aachen

Im Zweifel für die Eifel: Ein Grenzland-Krimi aus Aachen

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Inkl. Steuern.

Autor: Schauerte, Heinrich

Ausgabe: 1

Seitenzahl: 205

Veröffentlichungsdatum: 01-10-2008

Einzelheiten: Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Statt eines Vorworts zum Aachen-Krimiund eines Nachrufs auf den Eifel-Krimi: Wie wird man ein erfolgreicher Kriminalschriftsteller? Eine phänomenologische Untersuchung mit praktischen Beispielen und nützlichen Tipps unter besonderer Berücksichtigung der Eifel............ Kriminalschriftsteller, davon träumen doch auch Sie, oder? Die Leser, insbesondere aber die Leserinnen liegen Ihnen zu Füßen, jeder klopft Ihnen auf die Schulter, Sie bekommen viel Geld und überall Freibier – ein paradiesisches Leben. Und nach dem Paradies kommt der Nachruhm, davon haben dann siebzig Jahre lang sogar Ihre Erben noch was. Aber wie kommt man so weit? Da gibt es zwei Haupt-Schwierigkeiten, eine sehr große und eine ziemlich kleine. So wie es in jedem Krimi eine gute und eine schlechte Nachricht geben muß. Hören Sie also zuerst die kleine Schwierigkeit. Sie besteht darin, den Roman zu schreiben; dazu kommen wir später. Die Große Schwierigkeit ist es, einen Verlag zu finden. Zumindest beim ersten Mal. Zum Überwinden der Großen Schwierigkeit gibt es nur zwei Wege: Man kennt einen, der einen kennt, der einen kennt, oder man gründet einen eigenen Verlag. Als typische/r Kriminalschriftsteller/in könnte man vielleicht noch auf den Gedanken kommen, sich die Frau/den Mann eines/r Verlagsinhaber/s/in gewogen zu machen und anschließend den perfekten Mord an ihrem Mann/seiner Frau zu begehen (wobei noch gar nicht berücksichtigt ist, daß der Verlagsinhaber/die Verlagsinhaberin ja auch noch schwul/lesbisch sein könnte, was die Zahl der Möglichkeiten exponentiell erhöht). Soweit also die Hauptschwierigkeit. Aber so groß sie auch sein mag, sie birgt einen ebenso großen Trost: es gibt sie nur einmal. Danach wird Ihnen alles abgenommen, was Sie auch fabrizieren, und sei es der größte Schwachsinn. Sie haben dann also sozusagen freies Schußfeld. Um nicht zu sagen den Jagdschein. Sie kriegen sogar schon Geld, bevor Sie überhaupt eine Zeile verfaßt haben. Also strengen Sie sich an! Fünfhundert Euro für Porto sollten Sie schon kalkulieren, bevor Sie die erste Absage bekommen. Kommen wir nun zur kleinsten aller Übungen, nämlich den Roman zu verfassen. Da gibt es viele Wege, aber die meisten schließen wir aus, weil sie zu beschwerlich sind. So könnte man z. B. auf den Gedanken kommen, sich in Gerichtssälen herumzutreiben und zu hören, welche Kriminalhandlungen das Leben so zu bieten hat. Aber Vorsicht, hier lauern wieder mannigfaltige Gefahren! Vertun Sie sich z. B. nicht in der Tür! Gehen Sie auf keinen Fall dort hin, wo gepflegte Männer im weißen Kragen freundlich mit den Richtern plaudern. Dort geht es zwar vielleicht um Summen, die dem Haushalt einer mittleren Stadt entsprechen und die allesamt alten Mütterchen oder, was noch viel schlimmer ist, steuersparenden Zahnärzten abgeluchst wurden - aber sagen Sie selbst: das ist doch irgendwie was anderes, als wenn sich ein Arbeitsloser mit einer Spielzeugpistole in der Hand 50 Euro an der Tanke holen geht. Deshalb ist es auch klar, daß es dafür fünf Jahre Knast geben muß, für das andere höchstens zwei Jahre auf Bewährung und ein paar mahnende Worte des Vorsitzenden, der in derselben Studentenverbindung war. Mit anderen Worten: Halten Sie sich aus Wirtschaftssachen auf jeden Fall raus. Das ist nicht nur schwer zu recherchieren, da muss man auch Fachwissen haben, und vor allem: dafür interessiert sich keiner. Außerdem: was soll das für ein Verbrechen sein, für das es gerade mal zwei Jahre auf Bewährung gibt? Und von den verschwundenen Millionen merkt man auch nichts, zumindest nicht direkt. Zwar fragte Kollege Brecht „Was ist der Überfall auf eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“, aber er vergaß hinzuzufügen, daß sich ersteres viel anschaulicher darstellen läßt, und überhaupt war der ja irgendwie links, und das ist momentan etwas aus der Mode. Der erfolgreiche Schriftsteller sollte aber immer genau nach der Mode schrei

EAN: 9783898414043

Languages: Deutsch

Binding: Taschenbuch

Artikel Hinweis: Gut erhaltenes Taschenbuch

Artikel Zustand: Gebraucht - Gut

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