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Ich hab aber nicht geschwindelt!. Vom Umgang mit Lüge und Wahrheit

Ich hab aber nicht geschwindelt!. Vom Umgang mit Lüge und Wahrheit

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Autor: Baum, Heike

Ausgabe: 2

Einzelheiten: Über den Autor und weitere Mitwirkende Heike Baum geb. 1963, ist Spielpädagogin, Gruppendynamikerin und Supervisorin (DGSv). Sie leitet Seminare zu pädagogischen und therapeutischen Themen und ist bekannt durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen. Heike Baum steht für Veranstaltungen zur Verfügung. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Wer lügt, ist in Not Oft erleben wir Erwachsene eine Lüge eines Kindes als persönlichen Angriff, so als ob es uns ärgern wolle. Dabei wird häufig übersehen, in welcher Not ein lügendes Kind steckt, das für sich erst einmal keinen anderen Ausweg sieht, als »bewusst« die Unwahrheit zu sagen. Dieses »bewusst« stelle ich deshalb in Frage, weil, wie im ersten Kapitel deutlich wurde, die Lüge aus einer Angst heraus geschieht: der Angst vor körperlicher oder psychischer Bestrafung, der Beziehungsaufkündigung oder der Angst, die innerpsychische Balance nicht mehr halten zu können, welche für die Gesundheit wichtig ist. Bewusstes Lügen kann also eine Strategie sein, um sich selbst gesund zu erhalten. Die Kompetenz, für die eigenen inneren Bedürfnisse Sorge zu tragen, ist eine Fähigkeit, die Kinder im Laufe ihres Älterwerdens lernen und die als solche geachtet werden muss. Dabei ist es selbstverständlich auf Dauer besser, zu den eigenen Missgeschicken, Fehlern oder Regelüberschreitungen stehen zu können. Dazu bedarf es aber einiges an Voraussetzungen, die auch Erwachsene nicht immer mitbringen. Zur Wahrheit stehen können • Zuerst einmal gilt es für sich selbst zu akzeptieren, dass niemand perfekt ist und uns damit immer wieder auch Fehler unterlaufen, zu denen wir stehen können, ohne uns schämen zu müssen. Dann wird es auch möglich, beim anderen Fehler zu akzeptieren, ohne ihn zu verurteilen. In einer Beziehung kann so viel Ehrlichkeit herrschen, und gemeinsam lernen die Partner aus den Fehlern. • Kinder, aber auch Erwachsene, stoßen häufig an eine Regel, die nicht der eigenen Grenze entspricht. Nehmen wir an, die Kinder dürfen einen Baum nur bis zum dritten Ast hochklettern. Nun ist es möglich, dass Sarah für sich weiß, sie kann es bis zum fünften schaffen. Die Regel verhindert, dass sie die eigene Grenze finden kann. Dazu wird sich das Gefühl einstellen: Es wird mir nicht zugetraut, und der Ehrgeiz wächst damit zu beweisen, dass sie gefahrlos höher klettern kann. Ist die Regel starr und nicht verhandelbar, wird Sarah früher oder später höher klettern und es nicht zugeben. Je mehr Kinder also selbst die Regeln mitbestimmen dürfen, umso weniger haben sie es nötig zu lügen. • Kinder lügen oft auch, weil sie glauben, ihre aggressiven Impulse verbergen zu müssen. Daher ist es wichtig zu akzeptieren, dass aggressive Energie zum Menschen gehört. Diese muss sich nicht in Gewalt ausdrücken. Aggression (aus dem Lateinischen aggredi – etwas angehen, aktiv werden) ist an sich ein neutraler Begriff. Es ist die Energie, die wir brauchen, um uns durchzusetzen, um uns abzugrenzen, um uns zu verteidigen. Doch wenn ein Kind oder ein Erwachsener sich ärgert, kann es sein, dass sich diese Aggression nach außen entlädt. Es ist der Versuch, die gestaute Energie, die durch eine Situation entstanden ist, wieder loszuwerden. Also auch hier ein wichtiger Aspekt zum Erhalt der psychischen Gesundheit. Kinder, die oft nicht die Worte für ihren Ärger haben, sind auf die Ebene der nonverbalen Kommunikation angewiesen. Erst mit der Zeit lernt der Mensch (und genügend gewalttätige Erwachsene zeigen, wie schwer das ist), die Wut verbal und konstruktiv auszudrücken. Diese drei Aspekte sollten Erwachsene im Umgang mit Kindern sich immer wieder in Erinnerung rufen, denn: Wer die Wahrheit sagen darf – muss weniger lügen! Das bedeutet: Je öfter Kinder bestraft, gescholten oder ausgelacht werden, weil sie die Wahrheit sagen, desto öfter werden sie sich für das »bewusste« Lügen entscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass sich Eltern und Pädagoginnen im Umgang mit Kinde

EAN: 9783466305872

Languages: Deutsch

Binding: paperback

Artikel Hinweis: Sehr gut erhaltenes Taschenbuch

Artikel Zustand: Gebraucht - Sehr gut

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