Petras Bücherschätze
Eine kurze Geschichte vom Glück: Roman
Eine kurze Geschichte vom Glück: Roman
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Autor: Bayer, Thommie
Ausgabe: 3., Aufl.
Seitenzahl: 224
Veröffentlichungsdatum: 01-08-2007
Einzelheiten: Kurzbeschreibung Euphorie und Verzweiflung liegen für Robert Allmann sehr nah beieinander: Am selben Tag, an dem er ein unvorstellbares Vermögen gewinnt, verliert er das Wichtigste in seinem Leben – und ist endlich gezwungen herauszufinden, wer er wirklich ist. Eine sympathische Frauenstimme meldet sich, als Robert Allmann den Telefonhörer abnimmt: »Ich habe eine erfreuliche Nachricht. Auf Sie entfallen sechs Komma zwei Millionen Euro.« Eine Woge der Zuneigung umspült Robert, der plötzlich nicht mehr zwischen Schock und Euphorie zu unterscheiden vermag. Und als die Anruferin von der Lottogesellschaft auflegt, ahnt er noch nicht, welches neue Leben auf ihn wartet. Zunächst aber deckt Robert den Tisch, putzt Pfifferlinge und setzt Nudelwasser auf: Seine Frau Regina soll es als Erste erfahren, in angemessenem Rahmen. Doch der Abend verläuft anders als geplant. Und alles, was Robert bisher wichtig war, gerät ins Wanken. Über den Autor und weitere Mitwirkende Thommie Bayer, 1953 in Esslingen geboren, studierte Malerei und war Liedermacher, bevor er 1984 begann, Stories, Gedichte und Romane zu schreiben. Neben anderen erschienen von ihm »Die gefährliche Frau«, »Singvogel«, der für den Deutschen Buchpreis nominierte Roman »Eine kurze Geschichte vom Glück« und zuletzt »Fallers große Liebe«. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Der Anruf kam kurz nach elf. Ich hatte bis dahin schon sieben Zigaretten geraucht, trank eben den vierten Espresso und dachte darüber nach, ob ich ein Aspirin schlucken sollte. Falls mein Kopfweh von dem billigen Wein herrührte, den ich am Abend zuvor getrunken hatte, dann würde es auch so weggehen - aber wenn es am Wetter lag, der bleigrauen Wolkenwand, die sich von Westen, von Frankreich her, langsam näher schob, aber partout nicht ankommen wollte, dann nähme es zu und überschritte bald den Punkt, an dem keine Tablette mehr hilft. In diesem Fall musste ich rechtzeitig gegensteuern. Schmerzmittel sind Drogen, ich gehe sparsam damit um, weil ich nicht in Abhängigkeit geraten will. Nicht auch noch davon. Alkohol, Zigaretten und Kaffee, das ist genug. Laster braucht der Mensch, die unterscheiden ihn vom Roboter, aber man muss auch seine Grenzen kennen. Ich konnte es nicht lassen, immer wieder Weine vom Discounter zu probieren, obwohl ich nur alle Schaltjahre mal einen anständigen fand - fast immer war es gefärbtes Wasser mit Fusel, Kirschsaft mit Bitterstoff oder anderer flüssiger Müll. Und ich trank diesen Müll, anstatt ihn wegzuschütten, weil ich so viel Soße nicht kochen konnte und der Überzeugung war, Wein sollte nur auf dem Umweg durch den menschlichen Körper in den Wasserkreislauf zurückgelangen. Immer nach solchen Selbstversuchseskapaden kehrte ich eine Zeit lang reumütig zu meinem Sechs-Euro-Cabernet aus dem Bioladen zurück, bis mich wieder die Sparwut juckte und ich dachte, die Regale sind voll, da muss doch einer trinkbar sein. Ich drehte das Aspirinpäckchen in den Fingern, stellte es hochkant auf den Schreibtisch, damit es mir in die Augen fallen würde, sozusagen zur Wiedervorlage, da klingelte das Telefon, und ich nahm ab. "Hallo?", sagte ich, obwohl ich mich sonst eigentlich immer mit Namen melde, aber ich rechnete mit einem Anruf meiner Frau, der ich vor einer halben Stunde auf die Mailbox gesprochen hatte, sie solle mir die Versionsnummer ihrer Praxissoftware durchgeben, damit ich das richtige Update herunterladen konnte. Das würde ich ihr dann auf CD brennen und am Wochenende installieren. "Herr Allmann?", fragte eine Frauenstimme. "Spreche ich mit Herrn Robert Allmann?" "Ja", sagte ich und hörte selbst, wie reserviert meine Stimme klang. Telefonvermarkter am Vormittag? Wollten die jetzt auch noch Arbeitslose für Geldanlagen gewinnen? Oder Zeitschriften? Oder Lottosysteme? Bei Lotto macht es Sinn, dachte ich noch, Lotto und arbeitslos passt, da sprach die Stimme weiter: "Mein Name ist Voula Perides, ich rufe im Auftrag der Baden-Wü
EAN: 9783492049207
Languages: Deutsch
Binding: Gebundene Ausgabe
Artikel Hinweis: Sehr gut erhaltenes Buch
Artikel Zustand: Gebraucht - Sehr gut
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