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Petras Bücherschätze

Der Kuss des Einhorns: Roman

Der Kuss des Einhorns: Roman

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Inkl. Steuern.

Autor: Chevalier, Tracy

Seitenzahl: 320

Veröffentlichungsdatum: 11-05-2005

Einzelheiten: Über den Autor und weitere Mitwirkende Tracy Chevalier, geboren 1962, wuchs in Washington D. C. auf. 1984 zog sie nach England, wo sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn auch heute noch lebt. Ihr Roman Das Mädchen mit dem Perlenohrring wurde ein internationaler Bestseller und ein großer Kinoerfolg. Weitere Informationen finden Sie unter: www.tchevalier.com Kurzbeschreibung Eine Fülle von Blumen, leuchtenden Farben, ein gezähmtes Fabeltier und ein geheimnisvolles Lächeln - was verbirgt sich hinter der rätselhaften »Dame mit dem Einhorn«, die der wohl berühmtesten Teppichserie der Renaissance ihren Namen gab? Eine faszinierende Geschichte über die Macht von Kunst und Schönheit und die geheimnisvolle Kraft menschlichen Begehrens. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Geneviève de Nanterre, Gemahlin Jean Le Vistes und Herrin des Hauses, setzte sich ans Fenster. Zweifellos war sie einst so schön gewesen wie ihre Tochter. Sie war noch immer eine ansehnliche Frau mit hoher Stirn und fein geschnittenem Kinn, aber während Claudes Gesicht herzförmig war, war ihres dreieckig geworden. Fünfzehn Jahre an der Seite Jean Le Vistes hatten die Rundungen getilgt, die Kinnpartie verhärtet, die Stirn gefurcht. Ihre Augen waren dunkle Trauben im Vergleich zu Claudes hellen Quitten. In einer Hinsicht zumindest stach sie ihre Tochter aus. Ihr Gewand war prächtiger, Brokat in Creme und Grün, kunst- voll mit Blüten und Blättern gemustert. Um den Hals trug sie ein erlesenes Geschmeide, in ihr Haar waren Seidenbänder und Perlen geflochten. Sie würde man nie für eine Kammerfrau halten - sie war gekleidet wie eine Dame, der aufgewartet wird. "Du bist gerade mit meinem Gemahl in der Grande Salle gewesen", sagte sie. "Und hast mit ihm über Tapisserien gesprochen." "Ja, Madame." "Vermutlich will er eine Schlacht." "Ja, Madame. Die Schlacht bei Nancy." "Und welche Szenen sollen auf den Tapisserien zu sehen sein?" "Ich bin mir nicht ganz sicher, Madame. Monseigneur hat gerade erst mit mir darüber gesprochen. Ich muss mich hinsetzen und Skizzen machen, bevor ich das genau sagen kann." "Werden Männer zu sehen sein?" "Sicherlich, Madame." "Pferde?" "Ja." "Blut?" "Pardon, Madame?" Geneviève de Nanterre fuhr mit den Händen durch die Luft. "Es ist eine Schlacht. Wird Blut aus Wunden fließen?" "Ich vermute doch, Madame. Karl der Kühne wird natürlich getötet." "Hast du je an einer Schlacht teilgenommen, Nicolas des Innocents?" "Nein, Madame." "Ich möchte, dass du dich einen Moment als Soldaten siehst." "Aber ich bin ein Miniaturmaler des Hofes, Madame." "Das weiß ich, aber für einen Moment bist du jetzt ein Soldat, der in der Schlacht bei Nancy gekämpft hat. Du hast in der Schlacht einen Arm verloren. Du sitzt als Gast meines Gemahls und mir in der Grande Salle. Neben dir sitzt deine Gemahlin, deine hübsche, junge Gemahlin, die dir mit den kleinen Misslichkeiten hilft, die du hast, weil du keine zwei Hände besitzt - das Brot brechen, das Schwert anlegen, aufs Pferd steigen." Geneviève de Nanterre sprach rhythmisch, als sänge sie ein Wiegenlied. Ich hatte das Gefühl, einen Fluss hinabzutreiben, ohne zu wissen, wohin er mich trug. Ist sie nicht ganz bei Verstand?, fragte ich mich. Geneviève de Nanterre verschränkte die Arme und wandte den Kopf zur Seite. "Beim Essen blickst du auf die Bildteppiche von der Schlacht, die dich deinen Arm gekostet hat. Du siehst, dass Karl der Kühne hingemetzelt wird, deine Gemahlin sieht das Blut, das aus seinen Wunden strömt. Überall siehst du das Wappen der Le Vistes. Aber wo ist Jean Le Viste?" Ich überlegte, was Léon mir gesagt hatte. "Monseigneur ist an der Seite des Königs, Madame." "Ja. Während der Schlacht hielten mein Gemahl und der König sich behaglich am Hof in Paris auf, weit von Nancy entfernt. Nun, wie würdest du dir vorkommen als dieser Soldat, der weiß, dass Jean Le Viste nie an der Schlacht bei Nancy teilnahm, und doch ist auf den Tapisserien überall sein Wapp

EAN: 9783548605364

Languages: Deutsch

Binding: Taschenbuch

Artikel Hinweis: Gut erhaltenes Taschenbuch

Artikel Zustand: Gebraucht - Gut

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