Petras Bücherschätze
Concilium: Roman
Concilium: Roman
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Autor: Francisco Asensi
Seitenzahl: 416
Veröffentlichungsdatum: 06-08-2007
Einzelheiten: Kurzbeschreibung Ein falscher Papst im Vatikan? „Io non sono il papa - Ich bin nicht der Papst“, wiederholte er den Satz, von dem er so tief erschüttert war. Hatte Leo XIII. im Delirium gesprochen, wie ein spanischer Kardinal behauptete, der an seinem Totenbett gestanden hatte, oder handelte es sich bei dem Sterbenden tatsächlich nicht um den wahren Papst? Ein hundert Jahre alter Brief, der dem vatikanischen Bibliothekar Monsignore Bergonzi in die Hände fällt, löst eine fieberhafte Suche nach einem der bestgehüteten Geheimnisse des Vatikans aus, dessen Enthüllung die katholische Kirche schwer belasten könnte. Über den Autor und weitere Mitwirkende Francisco Asensi wurde in Algemesi bei Valencia geboren. Er studierte Philosophie und Theologie und lehrte an der Universität von Valencia Geschichte. Asensi war selbst zehn Jahre lang Mönch und begann 1996 mit dem Schreiben von Romanen mit historischem Hintergrund. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Monsignore Bergonzi hatte den Brief mindestens dreimal gelesen. Er stand auf und trat ans Fenster. Sein Blick fiel auf den Braccio Nuovo und die anderen aus Ziegeln gemauerten Galerien, die den kleinen Innenhof der Apostolischen Bibliothek umschlossen. Ein Anflug von Klaustrophobie überkam ihn. »Io non sono il papa – Ich bin nicht der Papst«, wiederholte er den Satz, von dem er so tief erschüttert war. Hatte Leo XIII. im Delirium gesprochen, wie ein spanischer Kardinal behauptete, der an seinem Totenbett gestanden hatte, oder handelte es sich bei dem Sterbenden tatsächlich nicht um den wahren Papst? Anfangs war ihm ein solcher Gedanke als unbegründet, ja als völlig abwegig erschienen. »Giuseppe, Giuseppe«, sagte er sich, nachdem er eine Weile gegrübelt hatte. »In deinem langen Leben hast du mit eigenen Augen Dinge gesehen, die so unglaublich sind, dass einem die Haare zu Berge stehen könnten. Im Vatikan ist noch das Unwahrscheinlichste möglich … Ach, wenn die Wände der päpstlichen Gemächer sprechen könnten!« Zweifellos dachte Monsignore Bergonzi dabei an den unglücklichen Papst Johannes Paul I. Er las den Brief ein weiteres Mal. »Wenn Cattani als Priester solche Worte wählte, muss er etwas sehr Merkwürdiges miterlebt haben … etwas wirklich Seltsames …« Um sich die päpstlichen Gemächer besser vorstellen zu können, suchte sich Monsignore Bergonzi Gerlachs Gravur heraus, die seinerzeit in der Leipziger Illustrierte Zeitung erschienen war. Sie zeigte den Papst auf seinem Totenbett, die Hände, die ein Kruzifix hielten, über der Brust gekreuzt. Daneben stand der Kardinalkämmerer mit einem silbernen Hammer; er war im Begriff, dreimal auf die Stirn des Toten zu klopfen und ihn dabei bei seinem Namen zu rufen. Am Bett knieten noch einige Kardinäle und Schweizer Gardisten mit erhobenen Hellebarden. Der Brief, den ein gewisser Serafino Cattani vor einhundert Jahren verfasst hatte, war Bergonzi von seiner alten Freundin Mademoiselle Dubouché zugesandt worden. Sie hatte den Brief, wie sie schrieb, zufällig in einem Gebetbuch gefunden, das dem Abbé Pierre Guibert gehört hatte, seines Zeichens Beichtvater der Königin Isabella II. von Spanien, ein gern gesehener Gast im Salon der spanischen Königin und bei den Empfängen in ihrer Pariser Residenz, dem Palais Basilewski in der Rue Kleber. »Kardinal Vives y Tutó, Abbé Guibert aus Paris, ein Priester namens Cattani … Eine Verschwörung am Sterbebett Leos XIII.? Wer weiß. Jedenfalls ein gutes Thema für unsere Freitagszusammenkünfte.« »Wie bitte?«, fragte ein junger Priester, der ein paar Schritte entfernt in einigen Karteikästen recherchierte. »Konzentrieren Sie sich lieber auf Ihre Arbeit, junger Mann«, antwortete der Monsignore. Seit einiger Zeit trafen sie sich an jedem zweiten Freitag bei Monsignore Bergonzi an der Piazza Navona, in einer Mietwohnung, die der Kongregation für die Glaubenslehre gehörte. Von der Fensterfront des Wohnzimmers aus genoss man einen spekt
EAN: 9783453811355
Languages: Deutsch
Binding: Taschenbuch
Artikel Hinweis: Minimale Gebrauchsspuren
Artikel Zustand: Gebraucht - Gut
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