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Abschied von der Insel: Eine irische Geschichte

Abschied von der Insel: Eine irische Geschichte

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Autor: Moreton, Cole

Seitenzahl: 335

Veröffentlichungsdatum: 01-01-2001

Einzelheiten: Kurzbeschreibung Auf einer abgeschiedenen öden Insel an der Westküste Irlands brach am Heiligen Abend 1946 ein junger Mann zusammen. Kein Arzt kam, kein Priester, und hilflos mußte seine Familie dabei zusehen, wie er starb. Der Tod von Seáinín Kearney war das letzte Signal. Die Torfstecher von Great Blasket, die ein archaisches Gälisch sprachen und die vergessenen Lieder ihrer Urgroßväter sangen, konnten ihr isoliertes Leben nicht länger aufrechterhalten. Ein Hilferuf ging an die irische Regierung: »Sturm. Verzweiflung. Nichts zu essen«. 1953 wurden die letzten Bewohner der Insel evakuiert. Manche ließen sich auf dem irischen Festland in Sichtweite der alten Heimat nieder, manche hofften, in Amerika ihr Glück zu finden. Cole Moreton besuchte die Überlebenden und Nachkommen einer in alle Winde zerstreuten Familie und erzählt eine ergreifende Geschichte über die Suche nach Heimat in einer verwirrend neuen Welt. Über den Autor und weitere Mitwirkende Cole Moreton wurde 1967 geboren. Mit sechzehn verließ er die Schule und begann für die Lokalzeitung zu schreiben. Zeitweilig arbeitete er in Süd- und Westafrika, doch seine Liebe zu Irland verließ ihn seit frühester Jugend nicht. Cole Moreton ist Journalist für den »Independent on Sunday« und lebt mit Frau und Sohn in London. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Heiligabend 1946 Das ist das Ende der Welt. In der Luft liegt ein fürchterliches Heulen. Ein Sturm peitscht die brandenden Wellen. Möwen kreischen und taumeln, gefangen zwischen der Gischt, dem Regen und den niedrig hängenden, dunklen Wolken. Ein Berg ragt einsam aus der See, an seinem Rücken bricht sich der Wind, so daß die unsichtbaren Gewalten über seine Abhänge stieben wie einst die Plünderer aus dem Norden; aus allen Richtungen fallen sie tosend über die verriegelten Gebäude einer Ansiedlung her. Ein Dutzend verfallende Gebäude, lang und niedrig, Stein auf Stein erbaut, mit schweren Riegeln quer über der Tür, duckt sich an den Hang. Der Wind zerrt an den Dächern, läßt die Teerpappe schlagen, die Tiere, die in den Nebengebäuden Schutz suchen, jaulen und winseln vor Furcht. Ein wilder Ort, an dem sich jedes lebende Wesen einsam fühlt; in dieser Nacht aber gibt es kein Entkommen. Die Insel ist von einer grauen Wolkenwand umschlossen, die sich knapp einen Kilometer weit draußen über der See auftürmt. Dahinter, irgendwo im Regen und Schnee, liegt das Festland, die Küste von Corkaguiney, die westlichste Spitze Europas. Das Ende der Welt, wie auf Karten verzeichnet steht. Jenseits davon gebe es nur noch Drachen und Meerungeheuer.Eine Kerze brennt im Fenster eines der Gebäude, ihr flackerndes Licht fällt auf die Schneide einer langen Klinge, die über den Hals des Tieres streicht. Das Schaf krümmt den Rücken, versucht auszuschlagen, seine Beine aber sind fest zusammengeschnürt, sein Bauch wird hart gegen die Sitzfläche eines Holzstuhls gedrückt. Verzweifelt ruckt es mit dem Kopf, bleckt die Zähne, Speichel spritzt durch die Luft; jämmerlich blökt es. Die Hände des Inselbewohners arbeiten sicher und geübt, er findet die Drosselvene, durchtrennt sie mit raschem Schnitt und dreht das Messer in der Wunde. Ein Schwall warmen Bluts schießt heraus.Im Dämmerlicht erscheint das Blut schwarz. Das meiste platscht in eine Schüssel, manches versickert in der festgestampften Erde. Einiges auch sprüht auf die schwarzen Fischer-Jerseys von Vater und Sohn, die das Schaf töten. Beide sind hochgewachsen und hager. Der Alte hält sich leicht gekrümmt, Leberflecken sind auf seinen Handrücken zu sehen; was er im Lauf der Zeit an Kraft verloren hat, macht er durch Erfahrung wett. Der junge Körper seines Sohns ist drahtig und stark; der Junge hat breite Schultern und große Hände, doch nur die Anstrengung, die nötig ist, um das Tier niederzuhalten, verhindert, daß seine Finger zittern. Beide tragen schwarze, genagelte Stiefel, schwere Hosen und flache Mützen, die weit über die Stirn nach

EAN: 9783890291994

Languages: Deutsch

Binding: Gebundene Ausgabe

Artikel Hinweis: Sehr gut erhaltenes Buch

Artikel Zustand: Gebraucht - Sehr gut

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